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24. Berliner Abendgespräch

Antisemitismus und Rechtspopulismus im Wechselspiel

Es spricht Anetta Kahane, Gründerin und Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, zum Thema:

"Antisemitismus und Rechtspopulismus im Wechselspiel"
Donnerstag, den 16. Mai 2019 um 19:00 Uhr
P+P Pöllath + Partners, Berlin
Potsdamer Platz 5, 10785 Berlin, 16. Etage

Angriffe auf jüdische Mitbürger, Einrichtungen und Gedenkstätten, Hetzkampagnen im Internet und in den sozialen Medien, Diskriminierung an Schulen und tägliche Übergriffe auf Engagierte, Menschen mit Migrationsgeschichte und Asylsuchende... – Ereignisse, die man sich in der Häufigkeit und Brutalität noch vor einigen Jahren in Deutschland nicht vorstellen konnte, sind Alltag geworden: Das politische Spektrum hat sich kontinuierlich nach rechts verschoben, bisher inakzeptables Verhalten ist vielfach salonfähig geworden und mit jedem politischen Mandat erreicht die extreme Rechte weitere politische Akzeptanz. Hinzu kommt, dass es eine enorme Diskrepanz gibt zwischen den Zahlen, die Opferberatungsstellen erheben und den Statistiken der Behörden.

Deshalb tut man gut daran, sich mit der Zunahme des Antisemitismus einerseits und dem erstarkenden Rechtspopulismus andererseits auseinanderzusetzen. – Handelt es sich hierbei um zwei Aspekte desselben Phänomens? Müssen wir differenzieren oder beides gemeinsam betrachten? Und vor allem: Was lässt sich gegen diese Entwicklungen unternehmen?

Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich Anetta Kahane. Mit Hilfe der von ihr initiierten Amadeu Antonio Stiftung setzt sie sich für die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft ein, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Dabei ist es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, gleichermaßen gegen alle Formen von Diskriminierung zu arbeiten und nicht eine gegen die andere auszuspielen.

Die Stiftung handelt nach der Überzeugung, dass man solchen Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit am wirksamsten mit Initiativen und Projekten begegnen kann, die aktiv Aufklärung, Sensibilisierung und couragierte Gegenrede betreiben. Mit der gezielten Seite 2 / 2 P+P Pöllath + Partners Beratung und Förderung von lokalen Initiativen will die Stiftung so eine zivile Gesellschaft stärken, die dem Problem entschieden entgegentritt.

Die Amadeu Antonio Stiftung hat deutschlandweit bereits über 1.300 regionale und lokale Projekte in den Bereichen demokratische Jugendkultur, Schule, Opferschutz und Opferhilfe, kommunale Netzwerke sowie Hilfsangebote für Aussteiger aus der Naziszene unterstützt. Initiativen, die sich vor Ort kontinuierlich und mutig für eine demokratische Kultur und für den Schutz von Minderheiten einsetzen.

Zur Vortragenden:

Anetta Kahane ist Vorsitzende des Vorstands der Amadeu Antonio Stiftung.

Sie ist aufgewachsen in Ost-Berlin und arbeitete als Lateinamerikawissenschaftlerin in der DDR. Als erste und einzige Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ost-Berlin warnte sie eindrücklich vor den Gefahren des Rechtsextremismus. 1991 gründete sie die RAA e.V. für die neuen Bundesländer (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie) und baute 22 Außenstellen des Trägers auf. Als Geschäftsführerin engagierte sie sich hier u.a. für Demokratisierungsprozesse an Schulen und interkulturelle Pädagogik. 1991 erhielt sie zusammen mit anderen Persönlichkeiten wie Joachim Gauck die Theodor Heuss Medaille stellvertretend für die friedliche Revolution und Selbstbefreiung der ehemaligen DDR. 1998 gründete Kahane die Amadeu Antonio Stiftung, deren Kuratoriumsvorsitzende sie war. Seit 2003 ist sie hauptamtliche Vorsitzende der Stiftung.

Referenten: Anetta Kahane (Amadeu Antonio Stiftung)
Datum
16.05.2019
Uhrzeit: 19:00
Ort
P+P Pöllath + Partners
Potsdamer Platz 5
10785 Berlin
Veranstalter
P+P Pöllath + Partners